Das Greifbarmachen von Ideen im Design Thinking Prozess bzw. generellen Ideation Prozess ist bereits Standard. Ist die Idee entwickelt geht es direkt zum ersten Prototyp. Spielerisch wird mit Knete, Pfeifenreinigern, Papier oder Lego die Idee zum Leben erweckt, um diese direkt in einem ersten Kundentest zu verproben und Feedback einzusammeln.
Doch warum werden digitale Ideen analog abgebildet? Welchen Mehrwert hat es dem Nutzer auf Papier die Idee einer Plattform zu zeigen, warum wird die Funktionalität eines Sensors mit Lego abgebildet? Häufig ist die Kürze der Zeit das limitierende Element. Zwischen Selektion der Idee und Prototyping liegt in der Regel nur eine Nacht und die scheint zu kurz um digital zu arbeiten. Doch eine Nacht ist lang und die Prototyping Tools, die heutzutage zur Verfügung stehen, ermöglichen es zeitnah und mit schlankem Aufwand eine Idee digital zu entwickeln.
“Doch warum werden digitale Ideen analog abgebildet?”
Wichtig dabei ist ein klarer Prozess, der eine schnelle Umsetzung ermöglicht und alles frühzeitig in die Wege leitet. Dazu sind folgende Schritte zu gehen:
1. Klare Definition des zu erwartenden Resultats
Gemeinsam mit den Teilnehmern werden nach der Selektion der Idee die entsprechenden Features priorisiert und die minimale Anforderung priorisiert. Die Erwartungen an das Resultat müssen frühzeitig geklärt werden. In der Kürze wird man auch trotz großartiger Tool-Möglichkeiten keine Wunder vollbringen können, sich aber trotzdem nahe an der Idee bewegen. Daher sollten für das Ergebnis zwei Varianten differenziert betrachten werden.
Softwarebasierte Ideen (Plattformen, Apps, …)
Hier werden die Ideen mittels eines visuellen Prototyps (LINK), ggf. auch schon unterlegt mit Funktionen erstellt. Der Fokus liegt dabei auf der Visualisierung der Idee. Ein interaktives Mockup zum Klicken, eine Website, die die Funktionalitäten darstellt, eine Test-App in entsprechender Umgebung.
Kombination aus Software und Hardware (IoT Funktionalitäten, Objekte im Raum, …)
Ideen, die Hardware Bestandteile beinhalten oder auf existierender Hardware basieren werden virtuell dargestellt. Das Vorhalten von realer Hardware ist durch die fehlende Vorbereitung an dieser Stelle nicht umsetzbar. Die Integration digitaler Elemente in einen Produktionsprozess kann in VR sehr gut dargestellt werden um die Abläufe und Ergebnisse zu visualisieren. Das Ergebnis wird sowohl auf der entsprechenden VR-Hardware präsentiert als auch auf Bildschirm, sichtbar für alle Teilnehmer.
2. Briefing für die Umsetzung
Nach Festlegung des Vorgehens und des zu erwartenden Ergebenisses wird am Ende des ersten Workshop Tages die Idee an den Projektleiter übergeben, der die Programmierer/Designer entsprechend brieft und begleitet.
3. Präsentation und iterative Verbesserung
Zu Beginn des zweiten Tages wird der Prototyp den Teilnehmern präsentiert. Um das Involvement der Teilnehmer zu gewährleisten haben diese die Möglichkeit weiter daran zu arbeiten unter Anleitung des Coaches. Dabei steht der Erkenntnisgewinn im Vordergrund. Dieses Wissen wird durch eigene Tests oder kompakte Nutzertests generiert. Kleine Änderungen können während des Prozesses direkt am Prototyp vorgenommen werden.
