Welche Prototypen eignen sich für die Umsetzung meiner Idee?

Welche Prototypen eignen sich für die Umsetzung meiner Idee?

Immer wieder hört man von Unternehmen, die Ideenpipeline sei gut gefüllt. Es wurden schon viele Prozessschritte durchlaufen um die Ideen zu formulieren und zu bewerten. Erste Skizzen der Idee wurden bereits für Pitches erstellt. Doch das wirkliche Starten in den operativen Umsetzungsprozess fällt schwer. Ein möglicher Grund dafür kann die Blackbox Prototyping sein. 
Was passiert im Prototyping?
Welcher Aufwand steht dahinter?
Welche Technologien müssen eingesetzt werden?
Welche Form von Prototyp ist die richtige? 
Auf diese Fragen möchten ich nach und nach eingehen und den Fokus auf den ersten wichtigen Schritt im Prototyping Prozess lenken: das erste „Bauen“, die Realisierung der Idee in Form eines ersten greifbaren und testbaren Prototypen, der den Start zum MVP ebnet.
Die bereits im Design Thinking angewandten Prototypen-Arten, wie Low- und High-Fidelity Prototypen (vgl. Interaction-design.org) fokussieren auf das visualisieren und greifbar machen der Idee, um diese im Prozess weiter zu optimieren. Ist die Idee als Konzept formuliert liegt der Fokus stärker auf der iterativen Umsetzung und Verbesserung. Um einen optimalen Absprungpunkt zu nutzen, ist es wichtig die Schritte der Umsetzung so zu konzipieren, dass sie aufeinander aufbauen. Der Prototyp wird Schritt für Schritt zu einem im entsprechenden Einsatzbereich testbaren Produkt oder Service.
Die erste Entscheidung in diesem Prozess besteht darin, anhand der Komplexität und des Aufwandes die richtige Art des Prototypen für die Umsetzung festzulegen.
Ist es ein Software-fokussierter Ansatz oder wird von Beginn an Hardware integriert? Wie ist der Reifegrad der Technologie, kann Bestehendes neu zusammengesetzt oder müssen Teile neu konzipiert werden? Gibt es Partner mit entsprechender Expertise?
Basierend auf dem Grad der Komplexität und det Höhe des Aufwandes können drei Arten von Prototypen abgeleitet werden, um einen Umsetzungsprozess zu starten:

Quelle: www.mabute.com

Bei komplexen Ideen mit hoher Anforderung an die Technologie, sowohl bezogen auf Software als auch Hardware, bietet sich im ersten Schritt ein visueller Prototyp oder auch Mockup an. Der Fokus liegt auf einem visuellen Erlebnis, sodass in ersten Tests die Nutzer ein Gefühl für die Idee bekommen, den Umgang damit ausprobieren können und erstes Feedback rückmelden. Die Visualisierung liegt dabei schon nahe an einem MVP, jedoch ist die Funktionalität durch Klickpfade vorgegeben bzw. Use Cases sind statisch einprogrammiert. Auch aus Sicht der Hardware liegt der visuelle Prototyp schon nahe an einem marktreifen Design.
Ein exemplarischer Use Case ist die Anwendung basierend auf der intelligenten Auswertung von Echtzeitdaten für die Vorhersage der Zeitdauer und Ausfallsicherheit von Lieferrouten. Ein visuelles Frontend mit möglichen Ergebnissen ohne reale Datenanbindung kann beim Nutzer schnell auf entsprechendes Feedback getestet werden.
Bei Prototypen, die bspw. durch eine hohe Anzahl an Funktionalitäten aufwändig gestaltet sind, liefert der funktionale Prototyp die Möglichkeit in einem ersten Schritt diese Funktionen schnell zu integrieren und zu testen. Das Design steht dabei im Hintergrund. In den Tests wird vorranging Wert auf den Nutzen der einzelnen Funktionalitäten gelegt. Der Nutzen wird messbar gemacht, um eine Nachverfolgung und Einschätzung des Kosten-/Nutzenvergleichs zu ermöglichen.
Ein exemplarischer Use Case ist eine IoT-basierte Auswertung von unterschiedlichen Maschinendaten in der Produktion, visualisiert auf einem AR-System für die Produktionsleitung. Iterativ werden die einzelnen Funktionalitäten bzw. einzelnen Datenerfassungen umgesetzt und auf deren Mehrwert getestet. Das Interface-Design  erfolgt in späteren Schritten 
Nahe am MVP bringt der interaktive Prototyp Visualisierung und Funktionalität zusammen, um ein möglichst fertiges Konzept in das Testing zu bringen. Aufgrund der niedrigen Komplexität und der schnellen Umsetzung wird dieses Vorgehen ermöglicht. Dies bedeutet nicht, dass der Prototyp nach einer Iteration bereits final ist. Der Nutzer sowie das Unternehmen haben in der ersten Testrunde jedoch ein konkreteres Bild und Nutzenerlebnis vor sich.
Ein exemplarischer Use Case ist die VR-Anwendung für einen virtuellen Rundgang in einem noch in der Konstruktion befindlichen Gebäude. Da die 3D-Daten sowie Endgeräte zur Verfügung stehen, lässt sich die Anwendung in einem ersten Sprint erstellen und testen.
Die Entscheidung für einen Prototypen im ersten Schritt bedeut nicht, dass der gesamte Umsetzungsprozess auf diese Art Prototyp ausgerichtet ist. Im Verlauf der Optimierung werden weitere Formen von Prototypen ihren Einsatz finden. Doch wichtig ist es, schnell und mutig, aber mit einem Gefühl der Sicherheit, loszulegen.
Natürlich bietet das Spektrum der Prototypen noch wesentlich mehr (vgl. Simplicable.com), doch diese drei Varianten bieten einen konkreten Start für die Umsetzung der Idee.
In der volatilen und schnell drehenden Welt der Innovationen ist es nicht immer gegeben, dass ein Prozess startet wie er geplant wurde. Doch bietet diese Übersicht zusammen mit einer transparenten Analyse der Idee im Vorfeld einen sicheren Startpunkt für die Umsetzung.
Helfen kann Ihnen dabei der Mabute PreCheck. Kontaktieren Sie uns gerne und lassen Sie uns gemeinsam Ihre Idee in die Umsetzung bringen.